La Araucania y la Region De Los Lagos

Am Fusse der Cordillera de los Andes liegt, wie so viele andere geschuetze Gebiete auch der Parque Nacionl Radal Siete Tazas. Dessen Herzstueck ist ein Fluss der sich im Basaltgestein in sieben Becken sammelt um schliesslich von seinem hoechsten, ca. 50 m hohen Wasserfall zu stuertzen. Abseits des Flusses und der Baeche stand der Wald grossteils noch grau und kahl gegen den kuehlen blauen Himmel, doch wenn man genauer hinschaute, sah man eine Fuelle von Knospen die kurz vor dem Aufplatzen waren. Um die umliegenden schneeflankierten Felswaende hatte ich das Glueck Kondore kreisen zu sehen. Durch all diese langersehnte waldige und schoene Natur war ich unheimlich froh endlich den Sueden Chiles erreicht zu haben.

Nachdem ich schon Santiago links liegen gelassen hatte, liess ich nun Concepcion auf der rechten Seite. Und fuhr stracks zum Larque Nacional Laguna del Laja. Dieser See liegt am Fusse eine knapp 300m hohen Vulkans. (Nach kurzer Recherche habe ich verschiedene Angaben ueber die Anzahl der Vulkane  (aktiv und inaktiv) in Chile gefunden, sie variieren zwischen 500 und 3000, ich habe also keine Ahungn wie viele es sind und beides erscheint mir zu viel, aber es sind viele!!!;-) Leider kam ich zu frueh im Jahr und wegen Schnee waren sowohl Strasse als auch Wanderwege gesperrt. Zusaetzlich hing auch noch alles in den Wolken, sodass ich den Vulkan nicht zu Gesicht bekam. Aber auch dort nisteten wieder Kondore in einer Felswand. Das leuchtende Blau der baeche und saftige Gruen des Mooses zum einen und zum anderen das Fehlen von Farben am Fusse des Vulkans, mit dem pechschwarzen Lavagestein, dem weissen Schnee und dem grauen See und schattierten Wolken waren dennoch unheimlich attraktiv.

Auf dem Weg zurueck zur Panamericana wurde ich nach laengerem mal wieder von der Polizei bei einer Routinekontrolle angehalten. Auf Aufforderung haendigte ich meinen Reisepass aus, ohne an die 40 US-Dollar zu denken, die noch darin waren. Der unbestechliche chilenische Carabinero klappte also meinen Pass auf, sah die zwei Scheine und verdaechtigte mich sofort des Bestechungsversuchs. Alles erklaeren und beteuern, dass ich doch nichts zu verbergen habe, half nichts. Erst als der Kollege hinzukam, und mir glaubte, sorgte dieser dafuer, dass ich einfach weiterfahren konnte. Das durfte ich ohne weiter kontrolliert zu werden, worueber ich erleichtert aufatmete, denn ich hatte nach wie vor die Pflichtversicherung nicht abgeschlossen!!! ;-)

Als ich an einem steilen Hang auf der matschigen Strasse zum Parque Nacional Nahuelbuta mit durchdrehenden Reifen nicht mehr weiter kam und beim Bremsen nicht stehen blieb, sondern rueckwaerts runter rutschte, daher also umdrehen musste, machte ich mir ernsthafte Sorgen noch zu enfernt vom Sommer zu sein um in ettliche Regionen des Suedens zu kommen. Das sollte sich aber spaeter zum Glueck als unberguendete Befuerchtung feststellen.

Inzwischen war mir die Situation mit den Flaggen auch deutlicher geworden. Zunaechst dachte ich auch, dass laege an der Sache mit den „33 Mineros“; die nicht nur hier, sondern scheinbar sogar in Deutschland von den Medien zu einem absurden hochgepuschten Siegeszug des Praesindenten und Staates Chiles  gemacht wurde. Sicherlich hat diese Geschichte die ganze Sache verschaerft. Aber auch wenn es mir immer noch nicht ganz glaubwuerdig vorkommt, wurde mir doch mehrmals bestaetigt, dass es gesetzliche Pflicht ist am Nationalfeiertag Flagge an seinem Haus zu zeigen! Und dieses Gebot wurde von vielen eifrig auf den ganzen September ausgedeht! Inzwischen hat sich das Strassenbild jedoch geaendert.

Ein weiteres Stueck weiter suedlich liegt der Lago Villarrica am Fusse des gleichnamigen Vulkans. Doch diese Panorama ist ganz besonders. Die perfekt kegelfoermigen, schneebedeckten 2800-nochwas Meter thronen imposant ueber der Seenlandschaft. Besonders schoen ist der Blick von dem Ort Villarrica aus. Auf der anderen Seite des Sees und damit naeher am Vulkan, liegt Pucon, nicht umsonst einer der touristischsten Orte Chiles. Architektonisch wirkt dieser Ort wie ein schweizer Skiort. Nach einem Bad in einer nahe gelegenen Therme, parkte ich mein Zuhause im Garten eines ausgesprochen gemuetlichen Hostels und blieb letztendlich ueber eine Woche dort haengen. Ich ging wandern im P. N. Huerquehue, wo mich mein Weg zu idyllischen, gefrorenen und zugeschneiten Seen fuehrte, um die herum Araukarien wachsen, welche das Symbol der Region ist und eine besonders prachtvolle Art immergruenen Baumes.

Verrueckter Weise, traf ich in diesem Hostel Bryan, den besten Freund von John, den Hannah und ich in Kanada kennen gelernt hatten und bei dem wir ein paar Tage gewohnt hatten! Mit ihm und anderen Leuten aus dem Hostel erklomm ich ein bisschen den Hang des Vulkans, um aus der noch sehr dicken Schneedecke eine Rampe zum Snowboardspringen zu bauen. Kurz bevor wir fertig geschaufelt hatten, zog jedoch ein dichter Nebel auf und ausser fuer ein paar zaghafte Spruenge (der Anderen ;-) war alle Muehe um sonst gewesen.

Bei dem aufkommenden Regen sass ich mit Wein und im Falle eines erleidenden Katers mit Tee begleitet von einem Buch vor dem Kamin!

Nachdem es mir zunaechst zu teuer gewesen war und ich bereits weiterfahren wollte, entschied ich mich dann doch noch den Vulkan zu besteigen. Morgens um 7 Uhr sollte es losgehen. Aber leider hat der noch Tags zuvor gekaufte Wecker nicht geklingelt! So wachte ich erst um 8 Uhr auf. Das war zwar schade um die Aussicht die ich nach dem Aufstieg gehabt haette, doch das Geld bekam ich zurueck und es war mir ein guter Moment wieder aufzubrechen!

Mal wieder war es eine wunderschoene Strecke, vorbei an weiteren Vulkanen und Araukarien hin zur argentinischen Grenze. Kaum dass ich ein bisschen in dem neuesten Land meiner Reise gefahren war und die Gebirgsgipfel hinter mir liess, wurde die Landschaft karg und baumlos, das waren die Auslaeufer der patagonischen Steppe. San Martin de los Andes liegt jedoch wieder zwischen bewaldeten Huegeln und langgezogenen Sees. Die weitere Fahrt nach Barlioche ist ebenfalls atemberaubend schoen. An einem der vielen Seen an dem ich hielt, reizte mich die angenhme Waerme im Windschatten und das klare Wasser des Sees ein Sekundenbad im eiskalten Wasser zu nehmen!

Per Forum und E-mail hatten mich zwei Schweizer kontaktiert, und mit denen sollte ich mich nun in Bariloche treffen, weil sie meinen Bus kaufen wollten! Fuer 2000€ hatte ich ihn im Internet angboten und ohne Verhandlungsversuche kamen sie also von Buenos Aires hergeflogen. Wegen der nicht zuverlaessig funktionierenden Heizung und Kuehlschrank einigten wir uns aber schliesslich auf 1800€. Schon bald war das Geld ueberwiesen und der Kaufvertrag unterschrieben. Ich konnte kaum glauben, dass ich so ploetzlich und problemlos den Bus fuer diesen Preis verkauft hatte. Wir mussten also nur noch zum Zoll um den Bus aus meinem Namen auszustempeln und auf ihren einzutragen. Doch da stellte sich die nette Dame vom Zoll ploetzlich quer und meinte, dies ginge nicht. Und dass ich mit meinen Papieren gar nicht erst haette einreisen duerfen, denn der Besitzer muesse im Fahrzeugschein stehen und notariell beglaubigte Vertraege seinen nicht gueltig. Das widersprach sowohl meiner Logik als auch den Erfahrungsberichten die ich in Internetforen gelesen hatte! Doch die pflichtbeflissene Beamtin liess nicht mit sich reden. Nun haetten wir also zur Grenze fahren koennen, wo ich einfach ausgereist und die neuen Besitzer in  Chile samt Bus eingereist waeren. Durch diese Situation jedoch und wegen der tatsaechlich etwas umstaendlichen Besitzdokumentation (Fahrzeugschein plus zwei Kaufvertraege) und wegen des dadurch erschwerten Weiterverkaufs, waren die ja eigentlich schon rechtlichen Neubesitzer meines VW-Buses verunsichert und wollten nach kurzer Ueberlegung alles abblasen und rueckgaengig machen! Da ich wegen dem Zoll nun mal noch mit in dieser Sache hing, und auch Verstaendnis fuer deren Lage hatte, behielt ich die Schluessel also vorerst.

Zum Glueck hatte ich da noch Thomas, (22 Jahre, aus Frankfurt) an der Angel, den ich in Pichilemu getroffen hatte. Er hatte mir erst nachdem ich Pichilemu verlassen hatte geschrieben, er wuerde den Bus fuer 1000€ kaufen. Das behielt ich also als Notloesung im Hinterkopf, denn dieser Betrag lag unter meinem Minimum (1400,€ ca. der Preis von Hannah und meinem Rueckflug). Nun hatte ich mich aber schon darauf eingestellt den Bus abgegeben zu haben und wollte ihn also auch wirklich loswerden. So einigten wir uns schliesslich auf 1300€! Zwei Tage spaeter kam er direkt aus Pichilemu angereist. Wir gingen wegen dem Kaufvertrag mal wieder zum Notar und dann glaich ab zur Grenze. Bei der Ausreise aus Argentinien zeigte sich die Zollbeamtin zwar von meinen Dokumenten wieder etwas iritiert, doch die Einreise nach Chile fuer Thomas mit seinem neuen Bus war vollkommen problemlos!!! Pichilemu hatte sich also doch als wertvoller Tip erwiesen.

Bis zur Grenze war ich noch gefahren und als wir wechselten, war mein treuer Bus  seit dem Hafen in Newark ganze 66581 km gefahren! (Hannah hat davon uebrigens 59895 km miterlebt!). In Puerto Varas, wo ich den Bus zum letzten Mal gesehen habe, waren es dann 66787 km !!!

Nach diesem Moment der Uebergabe, einer tief durchgezogenen Zigarette und der wie erwartet problemlosen Fahrt bis Puerto Varas, merkte ich, wie sehr es mich erleichterte nicht mehr die Verantwortung ueber den Bus zu haben und den Stress und die Unsicherheit des Verkaufs hinter mir zu haben, um „vollkommen verantwortungslos“ meinem Abflug entgegen zu reisen.

Puerto Varas ist ein Zentrum deutscher Auswanderer, deren es in Suedchile so viele gibt. Neben der grossen chilenischen Flagge auf dem Platz im Zentrum, wehte sogar eine kleinere deutsche! An der Hauswand des Club Aleman liesst man von starken und weitsichtigen Deutschen und deren stolzen Nachkommen. Auch wenn dieser Verein schon in den 1880ern gegruendet worden ist, denkt man doch gleich an die deutsche Einwandereungswelle die diese Region in den 1940ern erlebt hat!

Ansonsten liegt auch Puerto Varas an einem grossen See mit gleich zwei Vulkanen als Postkartenmotiv. Ich blieb nur eine Nacht dort, um dann mit meinem noch viel zu schweren Rucksack in einen neuen Teil meiner Reise aufzubrechen!

 

 

 

 

Eine Antwort to “La Araucania y la Region De Los Lagos”

  1. Michael Fischer Says:

    I think it is just amazing how you manage all the situations, ich bekomme schon eine gaenzehaut nur bein lesen Deines Berichtes.
    Wie immer vielen Dank fuer Deine Berichte und Schilderungen.

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