Vancouver Island

13.07 – 23.07

Nachdem wir mit unserem letzten verfügbaren Geld die Fähre, teils mit US-, teils mit kanadischen Dollar bezahlt hatten, und uns nur noch eine handvoll Groschen übrig blieben um uns einen hot dog zu kaufen, weil unsere Kreditkarte ein niedriges Limit hat und wir mit unseren anderen karten seltsamerweise kein Geld abheben konnten, gründeten wir uns schon am Vorabend den Kopf der Warteschlange. Am Morgen des 12. Juli um halb 6 mussten wir bereit sein, auch wenn es erst zwei Stunden später losging. Die darauffolgende 14-stündige Schifffahrt von Prince Rupert nach Port Hardy war absolut lohnenswert. Die meiste Zeit zwischen bewaldeten Inseln ohne Blick aufs offene Meer aber mit tollen Kulissen unberührter Landschaft, einsamen Leuchttürmen und Wale!!! Wir haben zwei Finnen von Orcas und schätzungsweise 20 verschiedene Buckelwale gesehen. “Nur” einer war jedoch zum greifen nahe und da hatten wir die Kamera nicht schnell genug zur Hand, daher leider keine postkartenüberzeugungsphotos.
In Port Hardy angekommen und nach kurzen Stops beim Visitor Center, zum einkaufen und tanken kam nochmal eine kleine Schrecksekunde: unser Bus sprang nicht an, die Batterie war leer, also sind wir mit Starthilfe (wir haben jetzt auch ein Überbrückungskabel!!! reichlich spät) in die nächste Werkstatt, wo sich herausstellte das wir nur nicht oft genug lange Strecken gefahren sind um die Batterie wieder vollständig zu laden.
Unser erstes Ziel auf der Insel von der wir schon so viel gutes gehört haben, war Cape Scott. Mit abstand der schönste Wald den ich (Matthias) je gesehen habe. Echter Regenwald, alles in mindestens dreifacher Größe, unglaubliche Baumformationen und Riesenfarn. Dort wanderten wir ein kleines Stück zu einer verträumten, einsamen Bucht.
Zurück über Schotterstraßen, die man hier schlecht meiden kann und in ihrem Zustand sehr variieren und weiter auf Touristenrouten steuerten wir Tofino an. Schon auf ganz Vancouver Island auffallend, aber dann in Tofino das Nest: überall VW-Busse. So dass nur noch unsere Nummerschilder auffällig waren. Immer wenn Passanten besonders intensiv auf die Schilder schauen, können wir davon ausgehen, dass es deutsche Touristen sind:-) Tofino ist ein hübsch gelegener kleiner Touristenort der uns jedoch lediglich eine Stunden aufhielt. Aber die Straße nach und von Tofino quer über die Insel hat sicherlich gute Chancen zu der inzwischen recht langen Liste unserer bisherigen Lieblingsstrecken aufgenommen zu werden.
Nicht mehr weit von Victoria entfernt auf der Suche nach einem Schlafplatz entdeckenten wir eine Stelle am Meer, wo ein Sofa stand von dem man einen wunderschönen Blick auf die gegenüberliegenden Berge der USA hatte.. Dort war ich das erste Mal im Pazifik baden war.
Sau kalt aber sau geil!
Am 20. Juli kamen wir in Victoria an. Sehr schöne Stadt. Mit vielen “alten” Häusern, Hafenstadt flair und neben NYC und Chicago in den top drei unserer Lieblingsstädte!
Hier wollten wir John treffen, da wir ja noch seine Taschen hatten. Aber er war nicht zuhause und seine Handynummer hatten wir leider nicht, also erkundeten wir die Stadt erstmal auf eigene Faust, und versuchten es immer wieder mal bei ihm zu Hause. Erst am nächsten Tag abends hatten wir Erfolg. Seitdem sind wir hier bei ihm zu Gast, direkt am Hafen, bekommen tolles Essen und genießen die kanadische Gastfreundschaft.
Ein kleiner Dämpfer: unser Bus brauchte mal wieder eine Starthilfe, nach ein bisschen herumgefahre sprang er dann auch wieder alleine an. Die Batterie war also scheinbar immernoch nicht ganz geladen, was wir eigentlich angenommen hatten. Aber unser Bus glüht extrem lange vor, was wohl sehr energieaufwändig ist. Naja, toi toi toi.
Heute, am 23. Juli waren wir zur Feier unseres vierjährigen Jubiläums und auch genau vier Monate Reise im neuen Harry Potter Film:-)